Farbenfrohes Grau

Der Winter zeigt sich bei uns im Rheinland selten als märchenhafte Landschaft in Weiß. Meist begegnet er uns als nasskalte, graubraune Jahreszeit – eine Herausforderung für alle, die versuchen, in dieser Zeit Farbe zu entdecken. Doch die wunderbaren Menschen, mit denen wir am Wochenende unterwegs sein durften, haben genau das möglich gemacht.

Unser gemeinsames Wochenende begann mit dem Workshop „Federleicht“. Seit drei Wochen besuchte ich regelmäßig meine Winterfütterung, um diesen Ort und seine gefiederten Bewohner auf den Tag vorzubereiten. In den Tagen zuvor zeigte sich das Licht beinahe traumhaft – doch pünktlich zum Workshop erwarteten uns Regen, Grau und Nässe. Also machten wir das, was Naturfotograf*innen eben tun: das Beste aus der Situation. Und tatsächlich hielt dieser Tag noch ein paar farbenfrohe Momente und sogar die ein oder andere Sonnenminute für uns bereit.

Am Samstagnachmittag tauschten wir uns mit einer motivierten Gruppe über kreative Motivideen rund um die heimische Fütterung aus. Danach wurde fleißig gebastelt: Äste wurden für perfekte Fotopositionen arrangiert, Hintergründe verglichen, sogar ganze kleine Bäume für stimmungsvolle Vordergründe verrückt. Trotz der dichten Wolkendecke überlegten wir gemeinsam, wie und wo die Sonne stehen würde. Und als schließlich alles vorbereitet war, schenkte uns die tiefstehende Wintersonne ihre ersten warmen Strahlen. Nicht nur wir genossen das – auch Meisen, Finken und Kleiber ließen sich genau im richtigen Moment blicken.

Der Sonntag empfing uns überraschend freundlich. Gemeinsam machten wir uns auf zu einem Wald, in dem nur noch die letzten Spuren des Herbstes sichtbar waren – perfekt für unser Tagesmotto: Den Wald in einer kargen, entbehrungsreichen Zeit zu zeigen und dennoch seine Schönheit festzuhalten. Statt einzelner Fotografien sollte dieses Mal eine kleine Serie entstehen, die eine Geschichte erzählt. Jeder Teilnehmerin bekam ein eigenes Thema:

„Musik des Waldes“ – Wie klingt der Wald? Rauschende Blätter, tropfendes Wasser, knarrende Äste.

„Vergangene Schönheit“ – Vier Motive, die vom Vergehen erzählen und doch Würde und Ruhe ausstrahlen.

So streifte zunächst jede*r für sich durch den Wald, suchte Motive, experimentierte, beobachtete. Wir gaben Impulse, begleiteten, inspirierten – und freuten uns zu sehen, wie viele unterschiedliche Ideen aus denselben Themen entstehen können. Zwischendurch tauschten wir uns in der Gruppe aus, bevor wir uns am Nachmittag im Seminarraum wiedertrafen, um Bildserien zusammenzustellen. Dabei entstanden wunderschöne Collagen. Ein paar der schönsten Fotos des Wochenendes wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Wir blicken dankbar auf ein bereicherndes Wochenende zurück und nehmen alle die Motivation mit nach Hause, auch in einer vermeintlich grauen Jahreszeit öfter zur Kamera zu greifen.

Wenn ihr Lust habt, im kommenden Winter die Natur vor eurer eigenen Haustür gemeinsam mit uns zu entdecken – ganz ohne den Druck, spektakuläre Orte aufsuchen zu müssen –, dann schaut gern bei unserem Winter-Onlinekurs vorbei. Vielleicht inspiriert er euch, die stillen Farben dieser Jahreszeit mit neuen Augen zu sehen.

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Den Wald vor lauter Pilzen…